Kakerlaken inklusive

Da waren wir nun … Urlaub auf Gran Canaria im H10, einem 5 Sterne Hotel in Meloneras. Das kann doch nur perfekt werden, oder?
Es fing auch genauso an! Wir wurden in der Lobby mit einem Glas Sekt begrüsst und konnten sofort, nach dem üblichen Papierkram in „unser“ Zimmer! Wunderbar ganz oben im 7. Stock.
Unglaublich eigentlich, man sah von aussen gar nicht wie viele Stockwerke das sind, da das Hotel an einem Berg gebaut ist.
Etwas verwundert waren wir schon, als wir das Zimmer betraten. Abgesehen von einer genialen Aussicht auf das Meer und die doch sehr gepflegte Anlage, stand mitten im Zimmer ein Zusatzbett, frisch bezogen und sehr dominant. Ein kurzer Blickwechsel, hmm, sind wir hier falsch, oder wollte noch jemand mitfahren? Nein. Nun ja, kann ja mal passieren. Eine kurze Rückfrage bei der Rezeption und schon wurde das Zusatzbett wieder entfernt! Ahhh, doch ganz schön gross, das Zimmer, jetzt ohne diesen zusätzlichen Balast! Dann kann der Urlaub ja anfangen!
Die erste Nacht allerdings sollte aber den Grund des Bettes liefern.
Ja, sie sind bequem die Betten, nicht durchgelegen und ausreichend Kissen sind auch vorhanden.
Leider, leider schläft man ja in der ersten Nacht nicht wirklich durch. Das es aber nun jede Nacht so sein wird, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Ich schalte das Licht ein, es war so etwa halb 3, schaue auf den Fussboden neben meinem Bett und sah sofort unsere Besucher! Da sass sie, eine Kakerlake , wohl etwas irretiert, weil plötzlich das Licht anging, lief sie dann, als der erste Schreck bei mir und bei ihr vorbei war, auf direktem Weg zum Schreibtisch. Logisch, dort sass die ganze Familie! Vater, Mutter und Kind sozusagen. Ach nein, die Tante war auch noch da, sie sass auf dem Schreibtisch und spionierte unsere Reiseunterlagen aus. Deswegen wohl das Zusatzbett, wohl ein Service vom Hotel für einheimische Gäste!
Wir haben den Kakerlaken mitgeteilt, dass wir nun für 14 Tage das Zimmer gemietet hätten und das sie aus diesem Grund sich doch eine andere Unterkunft suchen sollten. Klar, den Weg nach draussen mussten wir ihnen zeigen und auch nachhelfen. Als dann diese Familie eliminiert war, versuchten wir nun weiter zu schlafen. Am nächsten Morgen berichteten wir an der Rezeption von der unerwünschten Familie, die sich in unserem Zimmer breit gemacht hatte. Man versprach uns, sich darum zu kümmern. Super, ist doch toll, wenn man in einem 5 Sterne Hotel unter gekommen ist und sowas kann ja mal passieren!
Die nächste Nacht, etwa die gleiche Zeit schau ich doch einfach mal nach, ob alle Familienangehörige nun ausgezogen sind. Denkste, das ist wieder eine, und ziemlich gross dazu, vielleicht das Familienoberhaupt, das seine Verwandten sucht?
Na da kann man doch helfen…..also wieder zur Tat geschritten und auch diese Kakerlake ins Jenseits befördert, Familienzusammenführung,!
Wieder Rücksprache mit der Rezeption, die uns aber diesmal mitteilte, das man mit sowas hier auf der Insel rechnen muss. Hmm, okay, war ja nicht zum ersten Mal auf Gran Canaria und kenne das Problem. Ich war allerdings zum ersten Mal in diesem Hotel, vielleicht sind sie hier sehr tierfreundlich, denn in den anderen Hotels war wirklich nur mal eine dieser munteren Gesellen.
Man versprach uns allerdings, das Zimmer besonders gut sauber zu machen. Scheinbar machen sie das sonst nicht, oder wie sollte ich sonst diese Bemerkung einordnen!?
In der 3. Nacht war dann auch wirklich nur eine Kleine zu sehen, na das ist doch schon mal ein Fortschritt.
Morgens an der Rezeption haben sie uns schon genervt angeschaut, wieso schalten wir auch nachts das Licht an und schauen auch mal in die Ecken!
Die nächsten Nächte verliefen ähnlich, immer wieder mussten diese kleinen und auch grösseren Nachzügler von uns entfernt werden. Nach einer Woche, in der wir jede Nacht Besuch hatten, wurde sogar ein kleiner Riss am Boden in der Nähe der Balkontür neu verputzt und das Zimmer richtig ausgesprüht. Sieh da, es half, keine Kakerlake zu sehen, vielleicht haben wir sie auch nur verpasst, weil wir erst gegen morgen ins Zimmer kamen. Bissel Spass muss man ja im Urlaub auch haben, man kann nicht nur Babysitter von Kakerlaken sein.
Dafür weckte uns morgens ein Anruf von der Gästebetreuung, die nachfragte, ob das Problem mit den Tauben nun besser geworden sei!!! Wie bitte? Tauben? Was interessieren mich die Tauben auf dem Balkon, nun ja, kann ja mal passieren. Die nette Gästebetreuung bemerkte dann ihren Vaupax und fragte dann nach unseren Untermietern. Da ich in dieser Nacht wirklich keine gesehen hatte, vermeldete ich das wahrheitsgemäss und ich vermute, die Kakerlaken haben das Gespräch belauscht. Sie fühlten sich wieder sicher und kamen in der nächsten Nacht wieder zu Vorschein. Natürlich setzten wir uns wieder mit der Gästebetreuung in Verbindung und sie versprach uns sich darum zu kümmern und auch den Direktor darüber zu informieren. Na toll, was haben wir davon? Eine Entschuldigung wäre eigentlich das Mindeste was wir erwartet hatten. Aber, auf der Insel ist das eben so, damit muss man rechnen, naja, kann ja mal passieren.
Nach 14 Tagen hat die Insel nun 36 Kakerlaken weniger… RIP

Das Hotel werden wir nicht mehr besuchen, wir ueberlassen es den Kakerlaken , sie haben sich dort ja sehr wohl gefühlt, was man von uns nicht sagen kann.
By: Andrea

1 Kommentar

  1. Ich kann das nur bestätigen! Bin der Zeit auch in diesem Hotel und habe heute Morgen auch im den Tierchen Bekanntschaft geschlossen. Bin daraufhin zur Rezeption. .. und ich hatte nicht das Gefühl das es jemanden sonderlich interessiert. Es scheint niemanden zu stören. .. ausser mich!!! Ab jetzt wird wohl mit Licht geschlafen… zum Glück sind die Tierchen recht lichtscheu. Wobei ich sagen muss das ich in so einem Haus zumindest eine Entschuldigung erwartet hätte.

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